SV Forbach - FCF 0:4 (0:3)
Kaum zu glauben: Exakt 35 Tage, nachdem die Frankonen vom FC Lichtental ziemlich grausam 1:6 verprügelt und vorgeführt wurden, grüßen die Mannen von Trainer Tim Ludwig von der Tabellenspitze. Vier Siege folgten auf die Auftaktniederlage, allerdings allesamt gegen Mannschaften, die man zum Ende der Saison eher in der unteren Tabellenhälfte erwartet. Vor dem Anpfiff am Forbacher Eulenfelsen stand also die Frage im Raum, ob der FCF nun auch gegen einen 'Großen' der Liga bestehen kann. Nach 90 Minuten war diese Frage beantwortet - mit vier dicken Ausrufezeichen.
Nach verhaltenem Beginn auf beiden Seiten führte bereits der erste Frankonen-Angriff in der 14. Minute zum Führungstreffer. Co-Spielertrainer Andreas Wörner hatte sich auf der linken Seite durchgesetzt und mustergültig für Peter Kotzur aufgelegt, der ebenso perfekt ins lange Eck vollendete. Forbach war im Anschluss um eine Antwort bemüht, spätestens 20 Meter vor dem Tor machte die FCF-Defensive diesen Bemühungen allerdings zuverlässig ein Ende. Auf der anderen Seite schlug es dagegen in der 26. Minute erneut ein, als sich Eric Danhamer ins Angriffsspiel einschaltete und Janusz Lazarksi bediente, der auf 2:0 erhöhte. Auch danach das gleiche Bild: Forbacher Angriffsbemühungen prallten ab, und im Angriff präsentierte sich der FCF gnadenlos effektiv. Vier Minuten vor der Pause setzte sich Lazarksi auf der rechten Seite durch und zirkelte eine maßgenaue Flanke auf den Kopf von Andreas Wörner, der zur 3:0 Pausenführung einnickte.
Zum Wiederanpfiff hatte sich Forbach ganz bestimmt vorgenommen, zur Aufholjagd zu blasen. Doch ehe es dazu kam, beseitigte der FCF jeden Zweifel, wer die drei Punkte an diesem Nachmittag einstreichen wird. Wörner spielte Lazarski im Strafraum an, dieser drehte sich blitzschnell und hämmerte die Kugel zum 4:0 in den Winkel (51.) - eine Aktion der Marke "Tor des Monats", über die Mitspieler und Gegner gleichermaßen staunten - und er selbst auch ein bisschen.
Auch danach ruhte sich Frankonia nicht aus und hatte mehrere Gelegenheiten, das Ergebnis noch deutlicher zu gestalten. Aber auch Forbach ließ sich nicht hängen und versuchte immer wieder, wenigstens noch den Ehrentreffer zu markieren. Mit Engagement und gütiger Mithilfe des Aluminiums stand aber am Ende zum dritten Mal in Folge die Null.
Natürlich darf man nicht verschweigen, dass die daraus resultierende Tabellenführung vermutlich nur dem Muggensturmer Spielausfall zu verdanken war, dennoch ist es eine tolle Momentaufnahme. Dass die Forbacher ersatzgeschwächt antreten mussten, soll ebenfalls nicht verschwiegen werden, die Leistung des FCF sollte dies allerdings nicht schmälern. Im Gegenteil, die Mannschaft um Kapitän Puszczewicz agierte am Sonntag derart überlegen und souverän, dass man ihr durchaus zutrauen durfte, bei Bedarf nochmals eine Schippe drauf legen zu können.
Und auch wenn das Phrasenschwein bei den folgenden Worten eine frische Speckfalte bekommt: Vielleicht war die Auftakt-Klatsche gegen Lichtental genau das, was die Mannschaft gebraucht hat. Davor konnte man zum Teil eine schon beinahe überhebliche Euphorie spüren, danach besann sich die Mannschaft auf das, was aus einem perspektivlosen Kellerkind der B-Klasse in vergleichsweise kurzer Zeit ein Spitzenteam der A-Klasse werden ließ: Disziplin, Fleiß, Teamgeist und Leidenschaft. Darum wird auch jetzt bestimmt niemand abheben.