FCF - SV Ottenau 3:1 (0:1)
In der zweiten Runde des Bezirkspokals traf der FC Frankonia am Mittwochabend auf den Bezirksligisten SV Ottenau.
Während die naturgemäß favorisierten, klassenhöheren Gäste in Bestbesetzung antraten, musste Frankonen-Coach Tim Ludwig urlaubs- und berufsbedingt auf einige Stammkräfte verzichten, darunter so wichtige Stützen wie Spielmacher Peter Kotzur und Innenverteidiger Nicolas Becker. Dennoch hatte man die mögliche Überraschung von Anfang an fest im Blick.
In der ersten Halbzeit waren Respekt und Nervosität allerdings nicht zu übersehen. Die Frankonen standen meist zu tief in der eigenen Hälfte und ließen den Ottenauern im Mittelfeld zu viele Räume. Erkämpfte Bälle wurden allzu oft leichtfertig wieder verschenkt, und so machte man sich gegen den Favoriten das Leben selbst schwerer als nötig.
Dennoch dauerte es etwa 20 Minuten, bis der Bezirksligist zu seiner ersten großen Gelegenheit kam. Die Spieler und Fans des SV Ottenau hatten den Torschrei schon auf den Lippen, doch Keeper Andreas Czimenga entschärfte den aus kurzer Distanz abgegebenen Schuss mit einem unglaublichen Reflex. Es sollte nicht seine letzte Heldentat an diesem Abend bleiben.
In der 24. Minute war er allerdings machtlos, als ein Schuss von Sebastian Kölmel so unglücklich abgefälscht wurde, dass er zwar noch dran kam, dem Ball aber keine entscheidende Richtungsänderung mehr geben konnte - 0:1. Die Frankonen waren um eine Antwort bemüht, scheiterten jedoch allzu oft an der eigenen Ungenauigkeit im Spielaufbau, so dass es mit dem Rückstand in die Pause ging.
Dass man sich damit keinesfalls kampflos geschlagen geben wird, war alleine schon daran zu erkennen, dass die Mannschaft nur fünf Minuten nach dem Pausenpfiff bereits wieder auf dem Platz stand und auf den Wiederbeginn wartete. Und tatsächlich kannte das Spiel in Halbzeit zwei quasi nur noch eine Richtung. Mit Kampfkraft, Leidenschaft und deutlich besserem Fußball nahmen die Frankonen nun das Heft in Hand. Von einem Klassenunterschied war spätestens jetzt nichts mehr zu sehen - im Gegenteil: Der FCF war Chef im Ring, Angriff um Angriff rollte auf das Tor der Ottenauer und es ergaben sich gute Gelegenheiten, das Tor wollte und wollte aber vorerst noch nicht fallen.
Es sind diese Spiele, wo irgendwann der Favorit einen Konter fährt und mit dem 2:0 alles klar macht - doch dazu sollte es glücklicherweise nicht kommen: In der 74. Minute gab es einen Handelfmeter für den FC Frankonia. Kapitän Kamil Puszczewicz übernahm Ball und Verantwortung und verwandelte zum viel umjubelten Ausgleich.
Wer glaubte, der Favorit aus Ottenau würde nun zurückschlagen und aufgrund der kräftezehrenden Aufholjagd der Frankonen konditionell im Vorteil sein, sah sich getäuscht. Es waren die Gastgeber, die nun die ganz große Chance auf die Pokalsensation witterten und auf den Siegtreffer drängten. Dieser Mut sollte belohnt werden: In der 84. Minute verwertete Andi Wörner eine Flanke von Lazarski per Kopf zur 2:1 Führung. Nun galt es, den Vorsprung über die Zeit zu bringen, doch die Frankonen igelten sich nicht ein, sondern versuchten weiterhin das Spiel unter Kontrolle zu halten. Dennoch hatten die Ottenauer in der 86. Minute die Riesenchance zum Ausgleich, doch Andreas Czimenga entschärfte binnen weniger Sekunden gleich zwei Bälle, von denen einer durchaus das Prädikat 'unhaltbar' hatte. Im Gegenzug fiel die endgültige Entscheidung: Kamil Puszczewicz überwand den aufgerückten Ottenauer Keeper mit einem satten und raffinierten Schuss aus gut 30 Metern zum 3:1 - der Rest war Jubel.
Im Achtelfinale trifft der FC Frankonia am 18. September zu Hause auf den Sieger der Partie Rotenfels gegen Würmersheim.
Wer am Mittwochabend als Zuschauer dabei war, wird dann ganz sicher wieder kommen. Und alle Anderen haben nun hoffentlich Appetit bekommen.